Dienstag, 11. März 2025

Der Dorfbrand von 1847 (1)

 Die Vortragsreihe zur 1050Jahre Feier mit dem Thema zum Dorfbrand 1847 endet am 12.3.2025

Für Haarener, die nicht teilnehmen konnten, hier das Wesentliche zum Thema.

   Das Jahr 1847 war für viele Haarener Familien ein Katastrophenjahr.  2 Tage vor Maria Himmelfahrt, am 13 August,  entstand bei der Familie Lorenz Linnemann, vulgo „Nickels“, ein armer Tagelöhner, ein Großbrand, der ca 1/4 des Dorfes (43 Häuser) in Schutt und Asche legte.
Bei diesem Brand wurde leider auch die damalige Dorfchronik ein Raub der Flammen, da auch die Kirche, das Pfarrhaus sowie die Schule abbrannte. Es wurde zwar 1849 ein neues Chronikbuch von Wilhelm Künsting „Kleinschneiders“ gebunden, es hat nur keiner der neuen Chronisten, Vorst. Becker und Vorst. Künsting mit dem Schreiben angefangen. Der Haarener Chronist und Vorsteher Joseph Berlage schreibt erst 1863 in der neuen Chronik, 16 Jahre später und das aus Erzählungen und Erinnerungen:
Der Brand begann nachmittags 1 Uhr und kaum eine ½ Stunde und das Dorf glich einem Flammenmeer. Die Kirche brannte am längsten, noch bis Mitternacht schlugen helle Flammen auf der Kirche hell empor. Die Kirche hatte keinen Turm, es hingen 2 kleine Glocken in dem auf dem Kirchendach angebrachten v.g. Dachreiter.
In anderen Chroniken der umliegenden Dörfer finden wir weitere wichtige Hinweise. Zum Wetter steht in der Wünnenberger Chronik: „dass von April bis 24. August es fast immer trocken war, so das die Haarenschen hier das Wasser herholen mussten,
Des weiteren schreibt der Wünnenberger Chronist: „Der Januar (1848) und Februar waren kalt, mit starkem Frost und Schnee“.
und in der Chronik in Bleiwäsche steht das es seit Menschengedenken noch nie so trocken war wie in 1847.
An diesem Tag wurden ca 300 Haarener obdachlos, verloren ihr Haus mit allem Inventar und Habseligkeiten. Da der Winter bevor stand waren auch
alle Vorräte der Betroffenen vernichtet bzw ungeniessbar geworden. Was geschah mit dem Vieh, wer hatte dafür Futter für den Winter übrig?Fragen, die heute niemand mehr beantworten kann. Ein Viertel des Ortes lag in Schutt und Asche, incl. der Gartenanlagen. Aber es sollte noch schlimmer kommen: 

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Hinweis eines Vortragshörers:
Die Briloner Wochenschau Nr.34 1847 meldet:

Brilon, 16. August 1847. Die Feuersbrünste nehmen überhand. Nachdem am verflossenen Freitag der rötliche Schein am nördlichen Horizont uns den furchtbaren Brand in Ha(a)ren vorverkündet hatte, wurden wir vergangener Nacht 12 Uhr durch Feuerlärm aufgescheucht. Das Waldecksche Dorf Willingen soll ganz in Asche liegen.

Brilon, 17.August 1847. Zu vorstehendem fügen wir noch die so eben empfangene traurige Nachricht hinzu: daß heute Morgen in Arnsberg 30 bis 36 Häuser ein Raub der Flammen geworden.

Medebach 19. August 1847. Gestern Nachmittag um 4 Uhr brach Feuer aus. Durch schnelle Hülfe wurde dasselbe bald gelöscht, nur 2 Häuser sind von den Flammen verzehrt.

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